Valentina Dsora
Seit ich zurückdenken und lesen kann, liebe ich Gedichte, Geschichten und die Spiele mit der Sprache. Ich vertiefte mich insbesondere in Gedichte von Hilde Domin, Rose Ausländer, Else Lasker-Schüler und weiterer Exilautor*innen, die in ihrer Dichtung und Sprachkunst Wurzeln und eine Heimat fanden. Ich begann selbst zu schreiben, am liebsten Lyrik und Kurzgeschichten.
Meine erste Gedichtsammlung entstand 1984 mit dem Titel „zu tale getragen“, 1988 folgte der Gedichtzyklus "requiem", den ich an Performances und in liturgischen Feiern las und mit der Flöte jeweils live vertiefte. Meine Gedichte verbreitete ich fortan an Lesungen, im Familien- und Freundeskreis und in Performances, in welchen ich eigene und auch Texte anderer Autor*innen in Zusammenarbeit mit anderen KünstlerInnen las, inszenierte und improvisatorisch vertonte.
Als Flötistin, Musikpädagogin, Familienfrau, Dozentin für ästhetische Wahrnehmung, und seit 2009 auch als Musikschulleiterin folgten mehrere Jahre, in denen das Schreiben in den Hintergrund rückte. Nach einer längeren dichterischen Pause nahm ich das Schreiben von Gedichten 2020 wieder auf.2023 veröffentlichte ich anlässlich der Kunstausstellung "Farbenblühen" von Brigitta Pauli-Glutz 10 Gedichte in einem ersten Postkartenset unter dem Titel «stimmpigmente».
Thematisch handeln meine Gedichte und Texte vom Nachdenken über Begegnungen mit der Natur, den Menschen, über Gefühle wie den Jubel und den Schmerz, über das Menschsein in Güte und im Krieg. Mit meiner lyrischen Stimme öffne ich Räume für Betrachtungen, indem ich einerseits Zeit schenken für das Schöne, das Träumen und die Liebe, für die Stille, das Staunen und für das Licht, und andererseits suche ich mit der Kraft der Worte Antworten auf das Leid und die Ohnmacht, in welchen ich mich oft angesichts der Weltlage wiederfinde.
Philosophische und theologische Aspekte, das Verweilen in der Natur, das Empfinden von Musik, von Leben und die Betrachtung von Kunstwerken jeder Art nähren mein spielerisches, geduldsames und assoziatives Arbeiten, bis sich eine Aussage zum Gedicht verselbständigt hat. Die Beschäftigung mit den Worten, der Sprache, ihrem Rhythmus und den Bildern lege ich gerne in ein interdisziplinäres künstlerisches Konzept. So verbinde ich meine wiedererwachte lyrische Stimme erneut mit Musik, mit Bildern, mit Inszenierungen und Bewegung.
Lyrik
1984 "zu tale getragen", Sammelband Gedichte, vergriffen
1988 "requiem", Gedichtzyklus mit Musik, vergriffen
2023 "stimmpigmente", Postkarten Set I, Farbedition CHF 20.-, Goldedition CHF 25.-
Lyrik und Prosa
2024: Leben im Limit, Hrsg. Maria A. Sinnig, Edition Limitkunst, CHF 12.50 - Veröffentlichung von fünf Beiträgen
Theaterskript
2024: "Chez Rosmarie - Im Salon der Jahrhunderte" (Details auf www.salonculturel.ch)